2012/02/09 Andreas Jungherr

4 Thesen zu Onlinetools und Politik zum Demokratiekongress 2012

Kommenden Montag werde ich in Jena während des Demokratiekongress 2012 der Konrad-Adenauer-Stiftung zum Thema “Partei 2.0 – Kommunikation, Parteien und digitale Gesellschaft” mit Tankred Schipanski und Mario Voigt über Facebook, Blogs und Twitter in der Politik diskutieren. Hier vier Thesen zum Thema:

1. Soziale Netzwerkdienste erlauben es ihren Nutzern, sich durch die Kommunikation über für sie interessante Themen zu vernetzen. Diese so entstandenen Netzwerke formen sich in der Regel nicht entlang politischer Sympathien sondern an der Lebenswirklichkeit und den Interessen der Nutzer.

2. Wird in diesen Netzwerken über politische Themen kommuniziert, so müssen dies nicht die Themen sein, die gleichzeitig auf der Medienagenda stehen. Auch entspricht die Form der Kommunikation über Politik nicht den Regeln der medialen Berichterstattung. Es wird über das kommuniziert was den Nutzern wichtig ist und es wird so kommuniziert wie es den Nutzern gefällt.

3. In diesen Netzwerken sind Politiker solange Teilnehmer solange sie als Menschen kommunizieren. Nutzen sie ihre Facebookseite oder ihr Twitterfeed nur als einen zusätzlichen Verbreitungskanal für ihre politischen Botschaften so bleiben sie wenn sie Glück haben Objekt der Kommunikation, wenn sie Pech haben bleiben sie unbeachtet.

4. Die Öffentlichkeit und die Zählbarkeit von Beiträgen oder Kontakten in Sozialen Netzwerkdiensten führt dazu, dass die spontanen Reaktionen Nutzern dieser Dienste von Medien gerne genutzt werden, um Zustimmung oder Ablehnung zu politischen Themen darzustellen. Hier muss die Gesellschaft lernen wie diese Reaktionen zu interpretieren sind.

[Update 2012/02/16]
Andreas Mehlich schreibt auf Jenapolis über den Demokratiekongress: Partei 2.0 – Kommunikation, Parteien und digitale Gesellschaft.
Bericht der KAS über den Demokratiekongress 2012.

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